Kommentare zu: Verteidigung der Native Ad https://www.onlinejournalismusblog.com/2015/10/26/native-ads/ Die Chancen des Medienwandels - von Stephan Dörner Tue, 27 Oct 2015 10:06:08 +0000 hourly 1 http://wordpress.com/ Von: Henrik Schmid https://www.onlinejournalismusblog.com/2015/10/26/native-ads/comment-page-1/#comment-3401 Tue, 27 Oct 2015 10:06:08 +0000 http://onlinejournalismusblog.com/?p=898#comment-3401 Das Netflix-Beispiel überzeugt nur auf den ersten Blick weil es einen Spezialfall darstellt. Solche Fälle werden kaum die tragende Säule des Online-Werbegeschäfts darstellen können. Netflix hat mit diesem Thema aktuell ein Alleinstellungsmerkmal.

Wie könnten Native-Ads dagegen bei, zum Beispiel, Pauschalreisen aussehen? Ein schöner Reisebericht über die Toskana nützt dem Werbenden „XY-Tours“ garnichts, wenn der Leser/Kunde dann bei „Z-Reisen“ bucht, der unterm Strich genau das Gleiche anbietet. Zudem halten Pauschalreisen oft nicht das, was sie versprechen. Muss die Publikation „A“ dann ein Ad-Factchecker-Team vorhalten, das vor Veröffentlichung überprüft, ob es sich bei den beworbenen Hotels nicht doch um „Kakerlaken-Buden“ handelt oder sich nebenan die Kläranlage befindet (auf den Bildern irgendwie nicht zu sehen)? Das wäre übrigens noch relativ leicht zu überprüfen, wenn auch mit einnahmeschmälernden Kosten verbunden. Wie aber würde dann Native-Advertisement für das neue Diät-Pulver „Schlank“, das eine Bikini-Figur in 8 Wochen verspricht aussehen? Interview mit dem Testimonial-Apotheker Dr. K., der Studien im Gepäck hat, die faktisch Quatsch, aber dennoch ohne wissenschaftlichen Sachverstand nicht zu überprüfen sind? Also vor Schaltung der Werbung ein unabhängiges wissenschaftliches Gutachten in Auftrag geben, das die vorgelegten Daten auf Validität überprüft und zugleich die Studiendurchführung investigativ durchleuchten? Ich befürchte, das diese Art der Werbung, also solche, die unsinnigen Mist in den Markt drücken soll, den eigentlichen Milliardenanteil darstellt. (Vibrierende Zahnbürsten, das neue Superwaschmittelkonzentrat, Space-Rasierklingen usw.) Wer über 40 ist, erinnert sich daran, dass Nutella mal als gesundheitsförderlich beworben wurde („Mag kein Eisen essen“). Übertragen sie das mal in die Welt des Native-Advertisement. Ich bin skeptisch!

]]>
Von: David Prochnow https://www.onlinejournalismusblog.com/2015/10/26/native-ads/comment-page-1/#comment-3400 Mon, 26 Oct 2015 06:59:18 +0000 http://onlinejournalismusblog.com/?p=898#comment-3400 Ein Problem bleibt leider dennoch – auch bei gut gemachten native Ads: Als Leser weißt du nie, ob ein Artikel nicht im Sinne des Auftraggebers gefärbt ist. Wenn so gesponserter Journalismus auch noch zum Normalfall wird, würde das einerseits ein höheres Maß an Medienkompetenz beim Leser einfordern (etwas was man nicht per se von jedem Leser erwarten kann), darüber hinaus aber auch mehr Zeit, um die erhöhte Medienkompetenz auch tatsächlich realisieren zu können. ]]>